Fliegen: Deshalb wirst du nach dem Flug krank

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Fliegen: Deshalb wirst du nach dem Flug krank

Von AirHelper・Letzte Aktualisierung: 19. Juli 2025

Viele Menschen werden beim Fliegen krank, weil die trockene Kabinenluft das Immunsystem schwächt und Krankheitserregern ideale Bedingungen bietet.

Stellen Sie sich vor: Es ist Freitagabend, Sie sitzen im Flugzeug auf dem Weg nach Berlin. Ein langes Wochenende voller Erlebnisse liegt vor Ihnen, die Stimmung ist entspannt, der Sitznachbar freundlich – alles scheint perfekt.

Doch während Sie in 10.000 Metern Höhe ein Magazin durchblättern oder einfach die Augen schließen, beginnt unbemerkt eine Belastung für Ihren Körper. Die Klimabedingungen an Bord – trockene Luft, niedriger Kabinendruck, recycelte Atemluft – sind eine Herausforderung für Ihr Immunsystem. Kein Wunder, dass viele Reisende nach der Landung über Halsschmerzen, Schnupfen, Magenprobleme oder anhaltende Kopfschmerzen nach dem Flug klagen.

Vielleicht haben auch Sie sich schon gefragt, warum man nach dem Fliegen oft erkältet ist oder mit Symptomen zu kämpfen hat. In diesem Artikel erklären wir, was genau im Flugzeug mit Ihrem Körper passiert, warum Sie möglicherweise unter Kopfschmerzen nach dem Flug leiden – und wie Sie sich effektiv schützen können, um gesund an Ihrem Reiseziel anzukommen.

Was passiert mit Ihrem Körper während eines Flugs?

Sie fühlen sich vielleicht entspannt, doch Ihr Körper befindet sich im Ausnahmezustand. In der Kabine eines Flugzeugs herrschen Bedingungen, die mit Ihrem normalen Alltag kaum etwas gemeinsam haben. Die Kombination aus trockener Luft, reduziertem Luftdruck und engem Raum hat spürbare Auswirkungen auf Ihre Gesundheit.

Warum macht die trockene Luft im Flugzeug krank?

Die Luft in modernen Flugzeugen wird aus der Außenluft in großer Höhe gewonnen. Dort, wo fast keine Feuchtigkeit mehr vorhanden ist. Entsprechend niedrig ist die Luftfeuchtigkeit in der Kabine: Sie liegt oft bei nur 10 bis 20 Prozent. Zum Vergleich: In Ihrer Wohnung sind es in der Regel 40 bis 60 Prozent.

Diese extrem trockene Umgebung trocknet Ihre Schleimhäute in Nase, Rachen und Bronchien aus. Das Problem: Genau dort sitzt ein wichtiger Teil Ihrer körpereigenen Abwehr – der sogenannte mukoziliäre Apparat. Diese feine Schleimschicht mit winzigen Flimmerhärchen sorgt normalerweise dafür, dass Krankheitserreger abgefangen und abtransportiert werden. Ohne ausreichend Feuchtigkeit funktioniert dieser Reinigungsmechanismus jedoch kaum noch.

Die Folge: Viren und Bakterien, die durch die Kabinenluft zirkulieren, können leichter in Ihren Körper eindringen. Und davon gibt es reichlich – schließlich atmen Sie dieselbe Luft wie Hunderte andere Passagiere, die unter Umständen bereits erkältet sind.

Wie wirken Kabinendruck und Sauerstoffmangel auf Ihren Körper?

Ein weiterer Belastungsfaktor ist der verringerte Kabinendruck: In rund 10.000 Metern Höhe wird der Luftdruck in der Kabine künstlich auf ein Niveau abgesenkt, das in etwa einer Höhe von 2.000 bis 2.500 Metern entspricht. Dadurch gelangt weniger Sauerstoff ins Blut – was zu Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und bei empfindlichen Menschen auch zu Kopfschmerzen nach dem Flug führen kann.

Wenn Sie ohnehin zu Migräne oder Spannungskopfschmerzen neigen, kann die Kombination aus trockener Luft, Sauerstoffmangel und Zeitverschiebung sogar zu anhaltenden Kopfschmerzen nach dem Flug führen.

Warum kann die Luftfeuchtigkeit bei einem Flug nicht einfach erhöht werden?

Eine logische Frage: Wäre es nicht sinnvoll, die Luftfeuchtigkeit in Flugzeugen einfach zu erhöhen, um das Krankheitsrisiko zu senken?

Tatsächlich ist genau das aus technischen Gründen schwierig. Flugzeuge bestehen größtenteils aus Aluminium, ein Material, das bei hoher Feuchtigkeit zu Korrosion neigt. Würde die Luftfeuchtigkeit dauerhaft steigen, könnten empfindliche Bauteile beschädigt werden, was im schlimmsten Fall die Sicherheit gefährden würde.

Aus diesem Grund setzen Hersteller lieber auf Luftfiltersysteme und Sauerstoffmanagement. Doch der Preis dafür ist ein Umfeld, das Ihr Immunsystem vor große Herausforderungen stellt.

Welche Krankheiten drohen nach dem Fliegen?

Nach einem Flug drohen vor allem Erkältungen, Magen-Darm-Infekte, Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme, oft ausgelöst durch trockene Luft, Keime und Bewegungsmangel.

Viele Reisende fühlen sich nach der Landung nicht fit – im Gegenteil: Die typischen Symptome wie Husten, Halsschmerzen, Übelkeit oder anhaltende Erschöpfung treten häufig auf. Das liegt an der ungewohnten Belastung für den Körper, dem Kontakt mit Keimen in der Kabine und dem eingeschränkten Immunschutz während des Flugs.

Im Folgenden sehen Sie die häufigsten Gesundheitsprobleme im Überblick:

Wer ist besonders anfällig fürs Krankwerden beim Fliegen?

Besonders anfällig für Erkrankungen beim Fliegen sind Kinder, ältere Menschen, Personen mit Vorerkrankungen sowie gestresste oder übermüdete Reisende.

Das Immunsystem reagiert unterschiedlich sensibel auf die Belastungen während eines Flugs. Während gesunde Erwachsene oft nur leichte Symptome entwickeln oder gar nichts bemerken, geraten andere schnell aus dem Gleichgewicht. Folgende Gruppen gelten als besonders gefährdet:

Wie Sie beim Fliegen gesund bleiben

Um beim Fliegen gesund zu bleiben, sollten Sie vor der Reise Ihr Immunsystem stärken, während des Flugs ausreichend trinken und auf Hygiene achten, sowie nach der Landung für Erholung sorgen.

Viele Erkrankungen nach dem Flug lassen sich mit einfachen Maßnahmen vermeiden. Wenn Sie wissen, worauf Sie achten müssen, können Sie Ihr Risiko deutlich reduzieren – ganz unabhängig von der Reisedauer oder dem Ziel.

Vor dem Flug: So bereiten Sie Ihren Körper optimal vor

Eine gute Vorbereitung stärkt Ihre Abwehrkräfte und reduziert die Wahrscheinlichkeit, krank nach dem Flug zu werden.

  • Schlafen Sie ausreichend in der Nacht vor dem Flug, um Ihrem Immunsystem die nötige Stabilität zu geben.

  • Vermeiden Sie Alkohol und koffeinhaltige Getränke vor dem Abflug, da sie den Körper zusätzlich austrocknen.

  • Essen Sie leicht und ausgewogen, um den Kreislauf nicht unnötig zu belasten.

  • Stärken Sie Ihr Immunsystem gezielt, z. B. mit Vitamin C, Zink oder pflanzlichen Immunboostern (nach Rücksprache mit dem Arzt).

Während des Flugs: So schützen Sie sich in der Kabine

Im Flugzeug selbst helfen Ihnen gezielte Maßnahmen, Ihr Risiko für Infektionen und Beschwerden wie Kopfschmerzen oder trockene Schleimhäute zu minimieren.

  • Trinken Sie regelmäßig kleine Mengen Wasser, um der Dehydration entgegenzuwirken (idealerweise alle 20–30 Minuten ein paar Schlucke).

  • Verwenden Sie Nasensprays oder Nasenöle, um Ihre Schleimhäute feucht zu halten – besonders bei Langstreckenflügen.

  • Desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände, besonders vor dem Essen oder nach dem Toilettengang.

  • Vermeiden Sie es, sich ins Gesicht zu fassen, da Keime über Augen, Nase und Mund besonders leicht eindringen.

  • Bewegen Sie sich regelmäßig: Strecken Sie sich, gehen Sie im Gang umher und kreisen Sie Ihre Füße – besonders wichtig zur Vorbeugung von Thrombosen.

  • Tragen Sie bei Bedarf eine Atemschutzmaske, insbesondere in der Erkältungssaison oder wenn viele Passagiere husten.

Nach dem Flug: So erholen Sie sich richtig

Nach der Landung sollten Sie auf Ruhe, Flüssigkeitszufuhr und Beobachtung Ihrer Symptome achten, um Beschwerden wie anhaltende Kopfschmerzen nach dem Flug zu vermeiden.

  • Trinken Sie auch nach dem Flug weiterhin viel Wasser, um Ihren Flüssigkeitshaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

  • Gönnen Sie sich Ruhe und ausreichend Schlaf, besonders nach Langstreckenflügen mit Zeitverschiebung.

  • Achten Sie auf Anzeichen einer Infektion: Halsschmerzen, Gliederschmerzen oder starker Husten sollten nicht ignoriert werden.

  • Bei anhaltenden Kopfschmerzen nach dem Flug oder ungewöhnlicher Erschöpfung empfiehlt sich ein ärztlicher Check, um Komplikationen wie Nebenhöhlenprobleme oder eine Flugmigräne auszuschließen.

Mythen und Fakten: Macht die Klimaanlage im Flugzeug wirklich krank?

Nein, die Klimaanlage im Flugzeug macht Sie nicht direkt krank. Im Gegenteil: Moderne Luftfiltersysteme reduzieren sogar das Risiko einer Ansteckung.

Die Vorstellung, dass kalte Zugluft oder Klimaanlagen automatisch Krankheiten verursachen, hält sich hartnäckig. Viele Passagiere klagen nach einem Flug über Halsschmerzen oder eine laufende Nase. Doch die Ursache liegt nicht an der Technik selbst, sondern an anderen Faktoren.

Wie funktioniert die Luftzirkulation im Flugzeug?

Die Luft in der Kabine wird etwa alle zwei bis drei Minuten komplett ausgetauscht. Dabei wird sie durch sogenannte HEPA-Filter (High Efficiency Particulate Air) geleitet, die bis zu 99,9 % aller Partikel, darunter auch Viren und Bakterien, herausfiltern. Diese Technik wird auch in Operationssälen eingesetzt und sorgt im Flugzeug für deutlich bessere Luftqualität, als viele glauben.

Das Problem ist nicht die Technik, sondern Ihr eigener Körper: Durch die extrem niedrige Luftfeuchtigkeit trocknen Ihre Schleimhäute aus, wodurch Krankheitserreger, egal wie sauber die Luft ist, leichter eindringen können. Hinzu kommt: Wenn jemand direkt in Ihrer Nähe hustet oder niest, wirken Filter natürlich nicht sofort – hier hilft nur Abstand oder eine Maske.

Warum sich viele trotzdem beim Fliegen erkälten

Die meisten Infekte nach dem Fliegen sind auf ein geschwächtes Immunsystem, trockene Schleimhäute und Kontakt mit Oberflächen zurückzuführen; nicht auf die Klimaanlage.

Wenn Sie sich vor dem Flug gestresst fühlen, schlecht geschlafen haben oder zu wenig trinken, ist Ihre körpereigene Abwehr bereits geschwächt. Treffen dann noch Keime auf empfindliche Schleimhäute, ist eine Erkältung vorprogrammiert, oft begleitet von Symptomen wie Kopfschmerzen nach dem Flug oder Halsschmerzen am nächsten Morgen.

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