Wurde ihr Flug umgebucht? Ihre Rechte im Überblick

Wenn Sie erfahren, dass Ihr Flug durch die Airline umgebucht wurde, kann dies zunächst für Verärgerung sorgen. Besonders dann, wenn Sie Ihre Flüge gezielt nach bestimmten Abflug- und Ankunftszeiten ausgewählt haben. Doch was können Sie tun, wenn die Airline den geplanten Flugplan nicht einhalten kann oder sogar mehr Tickets verkauft hat, als Plätze vorhanden sind? 

Von einer Umbuchung im Luftverkehr spricht man genau dann, wenn Sie als Passagier von der Fluggesellschaft auf einen anderen als den ursprünglich gebuchten Flug umgebucht werden. Ein klares Indiz für eine Umbuchung ist, dass sich sowohl die Flugnummer als auch die Flugzeit ändern. Beispielsweise, wenn Sie ursprünglich auf Flug TK 123 um 16:30 Uhr gebucht waren, Sie jedoch nun auf Flug TK 456 um 22:45 Uhr umgebucht werden. 

Im Gegensatz dazu liegt keine Umbuchung vor, wenn lediglich die Flugzeiten sich ändern, die Flugnummer aber gleich bleibt – dies wird dann als Flugverspätung angesehen. Eine reine Änderung der Abflugzeiten mindestens zwei Wochen vor dem geplanten Abflug wird als Flugplanänderung bezeichnet, welche in der Regel keinen Anspruch auf Entschädigung nach sich zieht.

Gelegentlich kommt es vor, dass eine Airline Fluggäste eigenständig auf einen anderen Flug umbucht. Meist liegt der Grund in einer Überbuchung der Maschine, weswegen nicht alle Flugreisende im Flieger Platz finden. Dies verursacht nicht nur Ärger, sondern führ auch zur Frage “Was tun wenn mein Flug umgebucht wurde?”. 

Viele Reisende wissen nicht, dass nach Artikel 4 der EU Fluggastrechte eine Umbuchung durchaus gestattet ist. Im ersten Schritt muss die Airline jedoch versuchen, Passagiere zu finden, die freiwillig ihren Flug umbuchen. Findet sich allerdings niemand, hat die Fluggesellschaft das Recht, Flüge umzubuchen. Sie müssen somit eine Flugumbuchung im Zweifelsfall akzeptieren. 

Reiseveranstalter darf Flüge umbuchen

Ohne sich vorab bei Reisenden eine Zustimmung einzuholen, darf ein Reiseveranstalter diese lange vor Abflug auf einen anderen Flug verlegen. Sind deswegen Änderungen an der Reiseplanung notwendig, haben Flugreisende das Recht, eine Ausgleichszahlung zu beanspruchen. Wie hoch diese Entschädigung bei Flugumbuchung ist, steht in Abhängigkeit von der Entfernung zwischen Abflug- und Zielflughafen. Sie liegt maximal bei 600 € pro Person.

Flugumbuchung und Entschädigung: Greift sie bei Verspätung?

Die Fluggesellschaft muss Passagiere mindestens zwei Wochen vor Abflug über eine Verlegung der Flugzeit in Kenntnis setzen. Tut sie dies nicht, ist bei Flugumbuchung eine Entschädigung möglich. Damit sie tatsächlich erfolgen kann, darf die Fluggesellschaft keinen Alternativflug zu vergleichbaren Konditionen angeboten haben. 

Es ist wichtig, dass Sie ihre Fluggastrechte bei Umbuchung kennen, um von ihnen Gebrauch zu machen. Bei Pauschalreisen ist eine Flugumbuchung mit einer Nichtbeförderung gleichzusetzen. Nach Artikel 4 der EG 261 besteht dann eine Weigerung der Airline, den Fluggast mitzunehmen. Und wenn eine Nichtbeförderung besteht, ergibt sich aus der Flugumbuchung eine Entschädigung beziehungsweise eine Ausgleichszahlung nach Artikel 7 der Fluggastrechteverordnung. 

Möchte die Fluggesellschaft bei Pauschalreisenden Flüge umbuchen, haben diese zudem das Recht auf Betreuungsleistungen und Unterstützungsleistungen. Wie hoch bei Flugumbuchung die Entschädigung in diesem Fall ist, hängt von der Länge der Flugstrecke zwischen Abflughafen und Zielpunkt ab.

Grundsätzlich können Sie selbst Flüge umbuchen. Wie dies geschieht, hängt davon ab, ob der Ticketkauf im Reisebüro oder direkt bei der Fluggesellschaft erfolgt. 

Im ersten Fall – dem Kauf über ein Reisebüro – wenden Sie sich bitte direkt an das Reisebüro, welches für Sie den Flug umbucht. Das Reisebüro kann auch helfen ein Ticket zu stornieren oder das Flugticket auf eine andere Person umzubuchen.

Falls Sie einen Flug umbuchen möchten den Sie direkt bei der Fluggesellschaft gekauft haben, dann ist der Ansprechpartner diese Fluggesellschaft. Über die Kundenhotline lassen sich Flüge umbuchen und Flugtickets übertragen. Zunehmend bieten Airlines diesen Service auch über die unternehmenseigene App oder die Website an. Theoretisch ist es auch möglich, dass das Personal direkt am Schalter am Flughafen die Flugumbuchung vornimmt. Für gewöhnlich ist dies aus organisatorischen Gründen jedoch wenig praktikabel. 

Flug umbuchen: die möglichen Kosten

Ob Sie gratis einen Flug verlegen können, hängt entscheidend von der Airline und den Tarifen ab. Gerade bei Sonderangeboten fallen in der Regel Kosten an, wenn auf persönlichen Wunsch die Airline Flüge umbuchen soll. Manchmal ist dieser Service jedoch kostenfrei oder wird mit dem Preis für das neue Ticket verrechnet. Es fallen dann nur Mehrkosten an, wenn der verschobene Flug teurer ist als der ursprüngliche Flug.

Und ein weiterer Punkt ist beachtenswert: Wer bei einer Fluggesellschaft als Vielflieger eingetragen ist, zahlt häufig keine Gebühr, wenn er einen Flug umbucht. 

Flugticket auf eine andere Person umbuchen

Wer ein Flugticket übertragen möchte, muss mit hohen Kosten rechnen. Möglich ist es jedoch. Nicht selten sind die Gebühren noch höher, als ein Kauf eines komplett neuen Tickets wäre. Wer sich daher fragt, ob er das Flugticket auf eine andere Person umbuchen soll oder nicht, dem sei meist davon abgeraten. Besser ist es, das gekaufte Ticket zu stornieren und ein neues zu kaufen. 

Sie möchten eine Pauschalreise umbuchen bzw. auf einen anderen Namen übertragen? Dann lohnt sich eine Nachfrage beim Reisebüro, ob die Übertragung kostengünstig möglich ist.

Streng genommen handelt es sich nicht um eine Flugumbuchung, sollte die Fluggesellschaft die Flugzeiten ändern. Eine Umbuchung liegt erst vor, wenn die Airline die Flugnummer abändert. Falls diese Änderung weniger als 2 Wochen vor Abflug stattfindet und sich die Ankunftszeit dadurch deutlich verspätet, kann dies zu einer Entschädigung berechtigen. 

Beträgt die Verspätung mehr als 3 Stunden ist es möglich, wegen der Verschiebung bzw. zeitlichen Flugumbuchung eine Entschädigung zu verlangen. Im Rahmen der EG 261 beträgt die Entschädigung eine Höhe bis zu 600 €. Für die exakte Betragshöhe ist vor allem die Flugstrecke maßgeblich. Wir helfen Ihnen, Ihren Anspruch auf Entschädigung bei Flugverspätung zu prüfen. Falls Ihre Ansprüche berechtigt sind, unterstützen wir Sie dabei, Ihre Entschädigung bei der Fluggesellschaft einzufordern.

Wenn Ihre ursprüngliche Fluggesellschaft Ihnen eine Umbuchung auf einen Flug einer anderen Airline anbietet, können Sie diese Möglichkeit in Betracht ziehen. Die Kosten für die Umbuchung werden von der ursprünglichen Fluggesellschaft übernommen. Wenn diese Umbuchung aufgrund von Flugstornierungen oder erheblichen Verspätungen erfolgt, könnten Sie in einigen Fällen Anspruch auf Entschädigung gemäß den Fluggastrechten haben. Dies hängt von den genauen Umständen ab.

Beachtenswert ist: Die Fluggastrechte bei Umbuchung auf eine andere Airline können sich ändern. Das betrifft insbesondere Entschädigungen und Ausgleichszahlungen bei Verspätungen oder Annullierungen. Sollte beispielsweise ein Flug mit Lufthansa in Nordamerika aufgrund eines Unwetters hängen bleiben, gibt es für Passagiere einen Anspruch auf EU-Entschädigungszahlungen. Wird der Flug jedoch mit Air Canada durchgeführt, greifen die kanadischen Richtlinien. 

Besonderheit: Codesharing Flüge

Der Grund, warum Flüge oft mit einer anderen Fluggesellschaft als gebucht durchgeführt wird, liegt meist im sogenannten Codesharing. Dies ist eine Praxis in der Luftfahrtindustrie, bei der zwei oder mehr Fluggesellschaften ihre Flugdienste auf bestimmten Strecken teilen. Dabei nutzen sie gemeinsam eine Flugnummer für denselben Flug. Dies ermöglicht es den Airlines, ihre Netzwerke zu erweitern und Flugoptionen anzubieten, ohne dass sie alle Flüge selbst durchführen müssen.

Ein besonders ärgerlicher Umstand besteht, wenn die Fluggesellschaft den Flug so umbuchen möchte, dass der Passagier nicht zu seinem vereinbarten Zielflughafen gelangt. Ist dies der Fall, steht die Airline in der Pflicht, eine alternative Beförderung zum Zielort anzubieten. Dies kann ein Transfer zum ursprünglich gebuchten Zielflughafen sein oder der persönliche Wohnsitz, ein Bahnhof oder ein Hotel am neuen Zielort. 

Ob es eine Entschädigung gibt, hängt von mehreren Faktoren ab. Entscheidend ist der Zeitverlust, der durch ein verspätetes Erreichen des Endziels entstanden ist. Dieser lässt sich ganz leicht berechnen: Hierfür wird einfach der Zeitpunkt herangezogen, zu dem der eigentliche Zielflughafen erreicht wäre. Dann wird ermittelt, wie hoch die zeitliche Differenz zwischen dem tatsächlichen Erreichen des Zielortes ist. 

Sollte der Reiseveranstalter einen Abflugort um viele Hundert Kilometer verlegen, besteht ein Mangel. Immerhin sucht sich der Reisende sehr bewusst einen Abflugort aus, der für ihn günstig liegt. In diesem Fall sollte es möglich sein, gratis vom Reisevertrag zurückzutreten. Die Fristen des Veranstalters sind hierbei zu berücksichtigen. Wer diese Fristen jedoch verstreichen lässt, akzeptiert die vorab angekündigten Änderungen. 

Häufig wünschen sich die Reisende, die Pauschalreise trotz geändertem Abflughafen anzutreten. Dann lohnt es, sich um eine Minderung des Reisepreises zu bemühen. 

Manchmal passiert es ganz überraschend, dass eine Airline den Flug umbucht. Sie stehen bereits am Flughafen und sind abflugbereit. Wie sieht es dann aufgrund der Flugumbuchung mit einer Entschädigung aus? Als erstes muss die Airline eine Versorgung mit Snacks und Getränken sicherstellen. Darüber hinaus muss Ihnen die Möglichkeit zur Verfügung gestellt werden, zu telefonieren oder ins Internet zu gehen. 

Der Ersatzflug startet erst am folgenden Tag? In diesem Fall muss die Fluggesellschaft für die Unterkunft in einem Mittelklassehotel aufkommen. Auch den Transport dorthin muss sie regeln. Kommt es zu einer Umbuchung des Flugs zu einem späteren Zeitpunkt am Reiseziel, greifen diese Regeln ebenfalls. 

Vor Ort geht die Fluggesellschaft auf die Fluggastrechte bei Umbuchung nicht ein? Dann ist es möglich, die Kosten für Verpflegung, den Transport und die Unterkunft zurückzufordern. Darüber hinaus ist bei solchen Konsequenzen einer Flugbuchung eine Entschädigung von bis zu 600 € möglich.

Ihr Flug wurde umgebucht und Sie sind der Meinung, Ihnen steht eine Entschädigung zu? Sie sind sich unsicher, welche Fluggastrechte Sie bei Umbuchung in Anspruch nehmen können? Dann wenden Sie sich über unser Antragsformular direkt an AirHelp. Wenn Ansprüche bestehen, unterstützt Sie AirHelp bei der Durchsetzung dieser Rechte gegenüber der Airline. Selbstverständlich fallen für Sie keine Extrakosten an, sondern AirHelp trägt diese. Nur wenn Sie tatsächlich wegen Flugumbuchung eine Entschädigung erhalten, erhebt Airhelp eine Gebühr.

Die Serviceleistungen von AirHelp umfassen:

AirHelp steht Ihnen auch bei vielen weiteren Themen rund um die Fluggastrechte zur Verfügung. Von Flugverspätungen bis hin zu Flugstornierungen ist AirHelp Ihr kompetenter Ansprechpartner.